Das gab es bisher noch nie in Westerstede: Gemütlich im Auto sitzen, den Blick auf die St.-Petri-Kirche genießen und Gottesdienst unter freiem Himmel feiern. Am Sonntag 17. Mai ist das in der Kreisstadt möglich. Die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde habe während der Corona-Krise Möglichkeiten recherchiert, wie man in dieser besonderen Zeit Gottesdienste feiern könne: "Diese Idee stand bereits vor der Lockerung der Kontaktsperre mit der Öffnung der Kirchen Sonntag fest", erklärt Holger de Buhr, Geschäftsführender Pfarrer der Kirchengemeinde Westerstede, den ungewöhnlichen Einfall zum Auto-Gottesdienst.
Im Vorfeld galt es, Anfragen zu stellen sowie die Umsetzung der Auflagen und Bestimmungen zu erfüllen. Das ist inzwischen erfolgt. "Ein großes Dankeschön geht an den Landkreis und die Stadt Westerstede für die wirklich gute und konstruktive Zusammenarbeit - das läuft wunderbar", bestont der Seelsorger.
Der Auto-Gottesdienst beginnt um 10 Uhr auf dem Albert-Post-Platz. Alles ist sorgsam vorbereitet, alle behördlichen Genehmigungen liegen vor: "Mit dieser Form lässt sich das Infektionsresiko auf eine äußerstes Minimum reduzieren", so der Seelsorger.
Der Ablauf ist wie folgt geregelt: Die Einfahrt auf den Parkplatz läuft über die Straße "Auf der Lohe". Für eine reibungslose Einweisung der Pkw seien ab spätestens 9.30 Uhr mehrere Helfer auf dem Gelände. Alle Autos werden so dirigiert, dass mindestens 1,50 Meter Abstand dazwischen gewährleistet sei. Nach diesem Schema dürfte der Platz für 60 bis 70 Autos reichen. Nach dem Gottesdienst werden die Fahrzeuge über die "Bankstraße" geleitet. Wichtig: in jedem Fahrzeug dürfen lediglich zwei Personen aus unterschiedlichen Familien oder vier bzw. fünf Personen aus einem Haushalt sitzen.
Der Altar ist auf der mobilen Bühne der Stadt Westerstede aufgebaut. Den Gottesdienst gestaltet Pastor de Buhr, musikalisch begleitet von Organistin Karin Gastell am Keyboard. Über Lautsprecher hören die Besucher den Drive-in-Gottesdienst, der rund 35 bis 40 Minuten dauern wird, bei etwas geöffneter Fensterscheibe.
"Wenn die Resonanz gut ist, könnte es bereits am Himmelfahrtstag den nächsten Gottesdienst dieser Art geben", läst Pastor Holger de Buhr herzlich alle Gläubigen ein.